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Letztes Update: Sonntag, 29.12.2002

Folge 6: Die verschiedenen Kurvenarten
In den vorangegangenen Folgen haben wir die Grundkenntnisse der Kurventechnik und die Ideallinie anhand einer 90-Grad-Kurve kennengelernt. In den anderen Kurvenarten unterscheidet sich die Fahrweise etwas, wenn auch nur unwesentlich. Dehalb im Folgenden eine Erklärung der unterschiedlichen Kurvenarten:


Die 90-Grad-Kurve:
An ihr lässt sich am besten verdeutlichen, wie eine Kurve mit dem geringsten Zeitverlust zu durchfahren ist. Wichtig ist vor allem, dass man möglichst schwungvoll durch die Kurve fährt, die Drehzahl des Motors also nicht in den Keller geht. Man fährt die Kurve außen (1) an, steuert nach innen (2) und lässt sich nach dem Scheitelpunkt wieder nach außen treiben (3). Das ist die immer wiederkehrende Reihenfolge bei Kurvenfahrten: außen, innen, außen.
Die 180-Grad-Kurve:
Sie wird ähnlich wie die 90-Grad-Kurve weit außen angefahren (1). Allerdings schneidet man eine solche Kurve nicht direkt, sondern lenkt ein wenig ein. Man zieht also nach innen (2), um am Scheitelpunkt (3) wieder aufs Gas zu gehen und sich nach außen treiben zu lassen. Raustreiben heißt, dass man die Lenkung nur leicht öffnet. Der Fahrer macht also nicht aktiv einen Lenkausschlag, sondern er kontrolliert, indem er die Lenkung öffnet, passiv einen automatisch ablaufenden Vorgang. Ein erzwungener Lenkeinschlag würde die Querkräfte vergrößern, und das kostet Zeit.
Die Spitzkehre:
Natürlich ist vor jeder Kurve die richtige Geschwindigkeit wichtig. Gerade bei der Spitzkehre ist sie aber entscheidend für das Gelingen des Manövers. Diese wird von außen angefahren und ab dem Scheitelpunkt innen durchlenkt. Ist man zu schnell, hat man keine Chance und kommt in einen zeitraubenden Drift, oder das Kart untersteuert und fährt geradeaus. Das Herunterbremsen auf die passende Geschwindigkeit muss also bereits vor dem Scheitelpunkt der Spitzkehre beendet sein. Am schnellsten lässt sich eine Spitzkehre durchfahren, wenn man das "Anstellen" beherrscht. Wie in der Skizze angedeutet, stellt man das Kart beim Anbremsen quer. Dadurch lässt sich der Scheitelpunkt der Kurve schneller durchfahren, da man das Kart früher als üblich in die richtige Richtung ausgerichtet hat. (In einer späteren Folge werden wir das Anstellen genauer unter die Lupe nehmen!)
© Michael Gärtner
nächste Folge: Kurvenkombinationen

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